Fünf nach zwölf

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ZAHLEN ZUM TAG. Eine verstärkte Impf-Kampagne mag längerfristig, nicht mehr aber zur Bewältigung der gegenwärtigen Infektionswelle taugen.

68,5 Prozent der Menschen in Österreich haben sich bisher zumindest eine Corona-Impf-Dosis verabreichen lassen. Soweit nachvollziehbar, scheint es Strategie von Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) zu sein, den Druck maximal zu erhöhen. Auch deswegen dürfte er einen Lockdown für Geimpfte nach wie vor ablehnen. Ein solcher soll wohl dazu beitragen, dass sich mehr Menschen impfen lassen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das aufgeht. Zur Bewältigung der gegenwärtigen Infektionswelle ist es jedoch zu spät.

Schon in den vergangenen Tagen haben sich bei diversen Impfstellen lange Warteschlangen gebildet. Man sollte sich jedoch nicht täuschen lassen. Das hat eher mit begrenzten Angeboten zu tun. Im siebentägigen Mittel haben sich zuletzt 0,21 Prozent der Bevölkerung erstimpfen lassen. Das waren fünf Mal mehr als Mitte Oktober, aber nicht einmal halb so viele wie zu Spitzenzeiten im Mai oder Juni. Das gegenwärtige Niveau entspricht dem von Anfang Juli. Geht es so weiter, wären erst am 8. Jänner 2022 mehr als 80 Prozent erstgeimpft.

Selbst wenn sich dieses Tempo noch einmal verdoppelt oder verdreifacht, bleibt ein Problem: Die maximale Wirkung tritt erst nach einiger Zeit ein, zur Zweitimpfung kommt es in der Regel nach gut vier Wochen. Abgesehen davon wird zunehmend überhaupt kommuniziert, dass eine Drittimpfung „Game Changer“ sei. Über eine solche verfügt noch nicht einmal ein Zehntel der Bevölkerung.

Wobei die Unterschiede nach Bundesländern enorm sind: In Niederösterreich handelt es sich mit 9,6 Prozent um den größten Anteil, in Vorarlberg mit 6,4 Prozent um den kleinsten.

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