Erhebliche Zufriedenheit

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BERICHT. Finanziell geht’s den Menschen in Österreich eigenen Angaben zufolge besser als man glauben könnte.

Zur Teuerung haben SPÖ und FPÖ gemeinsam eine Sondersitzung des Nationalrats beantragt. Beiden ist das Thema wichtig. Natürlich auch, um Zuspruch zu erfahren. These: Freiheitlichen gelingt das eher als Sozialdemokraten. Sie transportieren in diesem Zusammenhang eine Absage an die Politik bzw. die Botschaft, dass die „einfachen Leute“ durch „Eliten“ oder ein „Establishment“ hängengelassen werden würden. Wie schon in der Pandemie quasi. Seither ist Politik bei einer Masse unten durch, um es salopp zu formulieren.

Sozialdemokraten hingegen gehen besonders mit Andreas Babler an der Spitze mehr davon aus, dass es einer Masse finanziell wirklich schlechtgeht. Und dass sie daher als deren Fürsprecher:innen gefragt sein könnten. Das ist möglicherweise ein Irrtum.

Statistik Austria führt regelmäßig Erhebungen zu Krisenfolgen durch. Dabei werden mehr als 3000 Menschen in Österreich gefragt, wie zufrieden sie mit der finanziellen Situation ihres Haushalts sind. Die Beantwortung erfolgt durch eine Selbstzuordnung auf einer Skala von null, wie maximal unzufrieden, bis 10, wie maximal zufrieden.

Ergebnis: Die Teuerung hat Spuren hinterlassen. Der Anteil der sehr Unzufriedenen (Selbstzuordnung bei null bis drei) ist gestiegen. Und zwar von 7,1 Prozent im ersten Quartal 2022 auf rund zehn Prozent Mitte 2022. Auf diesem Niveau ist sie bis zur jüngsten Befragung im ersten Quartal 2023 geblieben. Umgekehrt ist der Anteil der sehr Zufriedenen (8 bis 10) gesunken – von 36,2 Prozent auf stabil rund 30 Prozent seit Mitte des vergangenen Jahres.

Was sagt das? Selbst wenn man berücksichtigt, dass Menschen dazu tendieren, sich mit ihrer Situation abzufinden, ja sie sich zurechtzureden. Und auch wenn man bedenkt, dass die Teuerung gerade für diejenigen ein großes Problem ist, die schon bisher zu kämpfen hatten, ja jeder Prozentpunkt diesbezüglich einer zu viel ist, zeigen die Ergebnisse, dass es einer Masse eigenen Angaben zufolge nach wie vor bemerkenswert gut zu gehen scheint. Dass eine Masse schwer mit der Message abzuholen sein könnte, dass es ihr finanziell übel gehe. Zumindest bei 90 Prozent scheint das jedenfalls nicht der Fall zu sein.

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