ZAHLEN ZUM TAG. Laut Statistik Austria hat sich die Todesursache „Demenz“ seit 2011 verzehnfacht. In Wirklichkeit dürfte es sich jedoch auch um eine Frage der Zuordnung handeln.
„Immer mehr Alkoholtote in Österreich: Zahl seit 1970 von 126 auf 550 pro Jahr gestiegen.“ Ganz falsch wäre diese Meldung nicht. Im Gegenteil: Der Todesursachenstatistik, die die Statistik Austria führt und gerade für das vergangene Jahr aktualisiert hat, ist das schwarz auf weiß zu entnehmen. Was bemerkenswert ist: Der Alkoholkonsum hat über die Jahre nicht entsprechend zugenommen. Eine Erklärung für die Entwicklung, die der Statistik zu entnehmen ist, lautet vielmehr folgendermaßen: Mediziner gehen zunehmend dazu über, das sogenannte Grundleiden zu erfassen, das zum Tod führt. Sprich: Gerade jemand, der anhaltend viel trinkt, kann letztlich an etwas ganz anderem sterben; ausgewiesen wird dann aber nicht diese andere Todesursache, sondern Alkohol.
Viel deutlicher noch kommt dies bei der Todesursache Demenz zum Ausdruck: Natürlich gibt es immer mehr Hochbetagte und damit auch demente Personen. Die Todesursachenstatistik liefert jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine viel zu verzerrte Darstellung: Die Zahl hat sich demnach seit 2011 (269) verzehnfacht; im vergangenen Jahr handelte es sich genau genommen um 2656.
Und weil es gerade ein aktuelles Thema ist: „Hitze“ gilt nicht als Todesursache, kann aber selbstverständlich zum Tod führen. Vor allem bei Personen, die ein Grundleiden haben, das extrem hohe Temperaturen schier unerträglich macht für sie.
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