ZAHLEN ZUM TAG. Österreich ist sehr zurückhaltend bei Einbürgerungen. Das hat auch demokratiepolitische Folgen.
Österreich ist sehr zurückhaltend bei Einbürgerungen. 2020 belief sich die Quote (gemessen an allen ausländischen Staatsangehörigen im Land) auf 0,6 Prozent. Im europäischen Durchschnitt ist die Quote drei Mal höher. Eine Änderung ist nicht geplant – ÖVP und FPÖ erteilen entsprechenden Rufen eine Absage, die Grünen haben im Rahmen der Regierungsverhandlungen mit der Volkspartei auf eine solche zugunsten anderer Dinge verzichtet.
Eine Folge davon ist ein sehr hoher Ausländeranteil. Und damit auch ein sehr hoher Anteil nicht wahlberechtigter Personen. In Wien sind die Verhältnisse am extremsten. Laut Statistik Austria lebten hier Anfang 2022 etwas mehr als eine Million ab 16-Jährige Österreicherinnen und Österreich sowie knapp 500.000 mit einer anderen Staatsangehörigkeit. Ihr Anteil belief sich damit auf 31 Prozent.
Nach Bezirken am niedrigsten ist dieser Anteil mit 20 Prozent in Hietzing und mit 22 Prozent in der Donaustadt. Am höchsten ist er in der Brigittenau mit 39 Prozent und in Rudolfsheim-Fünfhaus mit 42 Prozent. Sprich: Vier von zehn Bürgerinnen und Bürger im Wahlalter sind hier nicht wahlberechtigt.
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