ZAHLEN ZUM TAG. Für einen Quadratmeter Wohnung muss der Durchschnittsösterreicher mindestens 1,3 Monate arbeiten.
Der Wohnbauforscher Wolfgang Amann ortet in den „Vorarlberger Nachrichten“ eine gesellschaftliche Spaltung: „Den Wunsch nach einem Eigenheim können sich zunehmend nur noch diejenigen erfüllen, die entsprechend geerbt haben. Mit einem normalen Einkommen ist das nicht mehr möglich.“ Wirklich? Ganz offensichtlich, wie eine Gegenüberstellung der durchschnittlichen Immobilienpreise und der durchschnittlichen Nettolöhne unselbstständig Beschäftigter 2016/2017 zeigt; die Statistik Austria führt die entsprechenden Daten.
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Im vergangenen Jahr kostete ein Quadratmeter Eigentumswohnung in Österreich 2812 Euro. Der durchschnittliche Nettolohn belief sich 2016 (jüngere Daten liegen nicht vor) auf 2158 Euro. Sprich: Für einen Quadratmeter waren 1,3 Nettomonatslöhne erforderlich. Was natürlich sehr theoretisch ist: Sofern kein Haushaltsmitglied ebenfalls erwerbstätig ist und Geld miteinbringt, ist es nie und nimmer möglich, den gesamten Lohn in den Immobilienerwerb zu stecken. Geht man von einem Drittel aus, bedeutet das im erwähnten Fall, dass für einen Quadratmeter ganze vier Monate nötig sind. Beziehungsweise für z.B. 50 Quadratmeter 200 Monate oder knapp 17 Jahre.
Löhne und Immobilienpreise unterscheiden sich nach Bundesländern. Summa summarum müssen Wiener und Vorarlberger für einen Quadratmeter am längsten Arbeiten (1,6 Monate). Steirer und Burgenländer kommen mit 0,8 und 0,6 Monaten davon.