Chancengleichheit: Wachsende Zweifel

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BERICHT. Deutlich weniger ÖsterreicherInnen als vor sechs Jahren glauben, dass es grundsätzlich alle gleich weit bringen können.

Wesentlich für eine gerechte, ja starke Gesellschaft ist, dass eine Chancengleichheit existiert; und dass die Menschen überzeugt sind, dass sie gewährleistet ist. Diesbezüglich ist etwas ins Rutschen gekommen.

Im Rahmen von Eurobaromter-Befragungen, die im Auftrag der Europäischen Kommission in den Mitgliedstaaten durchgeführt werden, ist es 2017 und 2022 um Chancengleichheit gegangen; die Ergebnisse der jüngsten Erhebung sind hier im Februar veröffentlicht worden.

Der Glaube an eine Chancengleichheit schwindet demnach. Vor sechs Jahren stimmten in Österreich noch 70 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass sie die gleichen Möglichkeiten hätten, im Leben weiterzukommen, wie alle anderen Menschen im Land. Zuletzt waren es nur noch 57 Prozent. Umgekehrt ist der Anteil derer, die das nicht (mehr) sehen, von 14 auf 22 Prozent gestiegen.

Auffallend: Es handelt sich um ein europaweites Phänomen. Zum Teil gibt es noch stärkere Veränderungen. Mit Ausnahme von Rumänen gibt es kein Mitgliedsland, in dem heute ein größerer Anteil mehr Chancengleichheit sieht (dort ist er leicht auf 40 Prozent gestiegen). In den Niederlanden ist der Anteil von 60 auf 36 Prozent eingebrochen, in Deutschland von 70 auf 53 Prozent und in Schweden etwa von 81 auf 65 Prozent zurückgegangen.

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