ZAHLEN ZUM TAG. So wenige Erstimpfungen wie in den vergangenen Tagen hat es noch nie gegeben seit dem Frühjahr 2021.
In Österreich sind noch immer keine 75 Prozent der Menschen auch nur ein Mal gegen Corona geimpft – und es geht kaum noch etwas weiter. Im siebentägigen Mittel steigt der Anteil seit Weihnachten nur noch um 0,04 Prozent pro Tag. So gering ist der Fortschritt noch nie gewesen seit dem vergangenen Frühjahr (siehe Grafik).
Bemerkenswert: Auch bei den Auffrischungsimpfungen ist der Fortschritt seit der zweiten Dezemberhälfte überschaubar. Zwar sind mittlerweile über 40 Prozent der Leute geboostert, die Unterschiede nach Bundesländern sind jedoch (wie bei den Erstimpfungen) erheblich: In Oberösterreich handelte es sich mit 3. Jänner um 38,4 Prozent, im Burgenland um 49 Prozent.
Auffrischungsimpfungen gelten zwar als wirkungsvolle Antwort auch auf Omikron. In einem „Policy Brief“ weisen Peter Klimek und Stefan Thurner vom Complexity Science Hub Vienna (CSH) aber darauf hin, dass das zunehmend anders zu verstehen sei; und zwar so, dass eine Impfung „einen länger dauernden Schutz vor schwerer Erkrankung mit einem kurzfristigen Schutz vor symptomatischer Infektion verbindet“. So sinke die Schutzwirkung zehn Wochen nach dem Booster von 70 auf 40 Prozent.
Die Politik setzt unterdessen einmal mehr ein irritierendes Signal zum Thema Corona-Impfung aus. Im Moment nämlich gar keines. Zwischen Weihnachten und Neujahr meinten nach SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner zwar auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), wer sich schützen lässt, solle belohnt werden, das ist zuletzt jedoch wieder verstummt. Alternativen? Ebenfalls kein Thema.
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