ZAHLEN ZUM TAG. Das WIFO geht von einer Zunahme um einen Prozentpunkt gegenüber dem Jahr 2020 aus.
Die Armutsgefährdung steigt. Leicht, aber doch. Das ist der jüngsten Konjunkturprogose des Wirtschaftsforschungsinstituts WIFO zu entnehmen. Naheliegende Erklärung: Auch die Arbeitslosigkeit steigt. Damit wächst die Zahl der Menschen, die weniger Geld zur Verfügung haben.
Die Armutsgefährdung bringt relative Armut zum Ausdruck. Davon betroffen ist, wer weniger als 60 Prozent des verfügbaren Medianeinkommens erreicht. 2020 waren in Österreich 14,7 Prozent der Menschen davon betroffen, bis 2020 hat der Anteil minimal auf 14,9 Prozent zugenommen. 2023 kletterte er auf 15,4 und heuer auf 15,7 Prozent. In wenigen Jahren ist er damit um einen Prozentpunkt gestiegen. Im kommenden Jahr wird er laut WIFO mit 15,6 Prozent voraussichtlich auf einem ähnlichen Niveau bleiben.
Relative Armut bringt Ungleichheit zum Ausdruck sowie negative Effekte, die damit einhergehen können: Selbst eine Person, die zwar genug hat, um ein gutes Leben führen zu können, aber deutlich weniger als die meisten in ihrer Umgebung, hat einen Nachteil. Sie wird bei vielem nicht mithalten oder mitmachen können. Handelt es sich um einen Vater oder eine Mutter, betrifft das naturgemäß auch die Kinder. In ihrem Fall geht es vor allem auch um Chancengleichheit.
Vorprogrammiert sind bei den Perspektiven, die das WIFO skizziert hat, auch politische Debatten über Sozialleistungen: Mit der Zahl der Arbeitslosen steigen auch schon die notwendigen Ausgaben für Arbeitslosengelder und die Notstandshilfe. Auch bei Mindestsicherung bzw. Sozialhilfe sind Zuwächse absehbar. Immerhin wird es zunehmend schwer, einen Job zu bekommen.