Arbeitslosigkeit: Ignoriertes Problem

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ZAHLEN ZUM TAG. In einigen Branchen ist es noch immer üblich, Beschäftigte regelmäßig „stempeln“ zu schicken. Zwei Extrembeispiele.

Bei der Gegenüberstellung von Arbeitslosen und offenen Stellen beziehungsweise in der Debatte und bei den politischen Ansätzen dazu wird gerne dies ignoriert: Es gibt saisonale Veränderungen, die da und dort extrem sind.

Beispiel 1: Im Kärntner Bezirk Spittal an der Drau ist die Baubranche von großer Bedeutung. Sie ist in den Wintermonaten noch immer eingeschränkt tätig und schickt Mitarbeiter daher vorübergehend auf Kosten der gesamten Versicherungsgemeinschaft „stempeln“. Davon betroffen sind überwiegend Männer. Ergebnis: Belief sich die Arbeitslosenquote im Bezirk bei ihnen zuletzt und im vergangenen Sommer auf rund viereinhalb Prozent, so betrug sie im Jänner zur Spitze 14,8 Prozent.

Beispiel 2: Der Tiroler Bezirk Landeck steht sehr stark im Zeichen des Tourismus. Zwischen den Saisonen ebendort, also im Frühjahr und im Herbst, werden die Leute gewissermaßen beim AMS abgestellt. Hier geht es vor allem um Frauen. Ergebnis: Im Sommer beläuft sich die Arbeitslosenquote bei ihnen auf rund zweieinhalb, im Winter gar nur auf eineinhalb Prozent. Im Oktober und im Mai, wenn sie am höchsten ist, beträgt sie hingegen bis zu 18,6 Prozent, ist also um ein Vielfaches höher.

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