Umverteilung in Österreich

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BERICHT. Das WIFO hat in einer Studie auch indirekte Steuern sowie Sachleistungen berücksichtigt.

Im April hat der Budgetdienst des Parlaments in einer Anfragebeantwortung ausgeführt, dass sieben von zehn Österreichern dank Staat mehr bekommen als sie selbst verdienen. Darin enthalten waren allerdings nur direkte Steuern (z.B. die Lohnsteuer) auf der einen und monetäre Leistungen (z.B. die Mindestsicherung) auf der anderen Seite. Das Wirtschaftsforschungsinstitut hat nun eine vollständige Darstellung veröffentlicht; sie enthält auch indirekte Steuern (z.B. die Mehrwertsteuer) sowie Sachleistungen (z.B. die Gesundheitsversorgung). Ergebnis: Gut sechs von zehn Österreichern profitieren von der Umverteilung.

Die Umverteilung kommt durch eine Gegenüberstellung von monatlichen Primär- und Sekundäreinkommen nach Einkommensdezilen zum Ausdruck. Primäreinkommen sind Einkommen aus unselbständiger (Löhne und Gehälter) und selbständiger Tätigkeit sowie etwa Erträge aus Vermietung und Verpachtung sowie Zinsen und Dividenden. Sekundäreinkommen sind die Einkommen nach Abzug direkter und indirekten Steuern sowie Hinzurechnung der monetär bewerteten wohlfahrtsstaatlichen Sachleistungen.

Beim untersten Zehntel beträgt das Primäreinkommen null. Dank staatlicher Leistungen kommen die Betroffenen jedoch zu einem Sekundäreinkommen von durchschnittlich 1026 Euro im Monat. Bis zum sechsten Einkommensdezil nähern sich die beiden Werte an; hier betragen sie 2479 bzw. 2550 Euro, sind die Sekundäreinkommen also kaum noch höher. Dann drehen sich die Verhältnisse – im obersten Einkommenszehntel beläuft sich das Primäreinkommen auf 8826 Euro, das Sekundäreinkommen aber nur auf 5602 Euro. Sprich: Diese Leute zahlen im Schnitt um über 3000 Euro pro Monat mehr ins System ein als ihnen bleibt.

 

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