ANALYSE. Österreicher werden im kommenden Jahr zwar weniger Einkommen- aber mehr Umsatzsteuer zahlen.
Auf dem Lohnzettel wird sich die Steuerreform am 1. Jänner 2016 bemerkbar machen; der Netto- bzw. Auszahlungsbetrag wird höher ausfallen. Unter anderem Maßnahmen zur Gegenfinanzierung, wie die Umsatzsteuer-Erhöhung von zehn auf 13 Prozent, werden jedoch dazu führen, dass die Gesamtbelastung nahezu unverändert hoch bleibt.
30,5 Milliarden Euro an Lohn- und Einkommensteuern hat Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) für heuer budgetiert. Knapp sechseinhalb Milliarden mehr als 2008 wären das. Womit eine Entlastung überfällig ist und nun auch erfolgen soll. Konsequenz: Für 2016 rechnet Schelling nur noch mit 28,8 Milliarden Euro. Doch weiter beunruhigen muss ihn das nicht. Mehr als ausgeglichen werden soll das nämlich durch die Umsatzsteuer-Entwicklung; die „USt“ soll laut Finanzrahmen von 26,0 auf 28,1 Milliarden Euro steigen. Das ist so viel, dass die beiden Massensteuern auch in Summe zunehmen werden; leicht zwar, aber immerhin – von 56,5 von 56,9 Milliarden Euro.
Die Steuerreform wird im Übrigen nichts daran ändern, dass die Gesamtbelastung durch die beiden Massensteuern gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) extrem hoch bleibt: 2009 betrug ihr Anteil 15,4 Prozent. Aktuell ist er mit 16,8 Prozent wesentlich höher. Und für die kommenden beiden Jahre ist den Annahmen des Finanzrahmens zufolge nur ein Rückgang auf jeweils 16,4 Prozent zu erwarten. Schon 2019 soll der Anteil dann wieder aufs aktuelle Niveau steigen.
Die Einkommen- sowie die Umsatzsteuer machen rund 70 Prozent des gesamten Steueraufkommens aus. Anders ausgedrückt: Alle anderen Abgaben sind im Vergleich dazu Bagatellsteuern.