ZAHLEN ZUM TAG. Anteil der Löhne und der Abgaben an der Wirtschaftsleistung ist allein von 2008 bis 2014 um ein Fünftel gestiegen.
„Industrie 4.0“ lautet einer der Begriffe, die Arbeitskräfte beunruhigen müssen, sollen sie doch durch den Einsatz neuer Technologien immer mehr erübrigt werden. So zumindest das Szenario. Die Realität schaut anders aus. Zwar müssen Arbeitskräfte immer flexibler werden, verzichtbar werden sie jedoch nicht; im Gegenteil.
Die Zahl der Beschäftigten in Österreich steigt und steigt nach wie vor. Und davon profitiert auch der Staat: Die Lohnsteuerstatistik weist für das Jahr 2015 6,7 Millionen Steuerpflichtige aus; um eine halbe Million mehr als 2008. Die Summe der Bruttobezüge ist in diesem Zeitraum um ein Fünftel auf 177,4 Milliarden Euro gestiegen, das Lohnsteueraufkommen und die Sozialversicherungsbeiträge ebenso stark auf 49,5 Milliarden Euro.
Bemerkenswerter noch ist der Anteil der Bruttobezüge am Bruttoinlandsprodukt: Er ist von 2008 bis 2015 kontinuierlich von 51 auf 60,8 Prozent gestiegen. Löhne sind damit wichtiger denn je – und damit auch die Abgaben, die der Finanzminister und die Sozialversicherungen daraus lukrieren; ihr Anteil am BIP hat von 14,2 auf 16,9 Prozent zugenommen.
Eine Maschinensteuer würde darauf hinauslaufen, die Bemessungsgrundlage für Steuern und Sozialversicherungsbeiträge von den Löhnen auf andere Bereiche zu verlagern; ebendiese Bereiche werden – wider Erwarten – jedoch immer kleiner, wie diese Zahlen zeigen.
Nichtsdestotrotz würde es eine solche Verlagerung ermöglichen, die Belastung von Löhnen in Österreich zu senken, was zumindest ein Argument für eine Maschinensteuer wäre, wie sie von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) vorgeschlagen wird.