ZAHLEN ZUM TAG. Seit 2010 hat das Aufkommen um 40 Prozent zugenommen – und damit stärker als die Wirtschaftsleistung.
Die „Budgetwende“ ist eher nur ein PR-Gag. Wesentliche Effekte ergeben sich ohne politische Maßnahmen der letzten eineinhalb Jahre. Zwei Beispiele: Ausgabenseitig kommen dem relativ stark verschuldeten Bund die niedrigen Zinsen zugute. Und einnahmenseitig die Lohnsteuer.
Schauen wir uns die Lohnsteuerentwicklung näher an: Im ersten Halbjahr 2019 belief sich das Aufkommen laut Finanzministerium auf 13,5 Milliarden Euro. Das waren um mehr als fünf Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Auch die Steuerreform 2016 verpufft allmählich. Indexiert man das Aufkommen (jeweils des ersten Halbjahres) ist es von 2010 bis 2015 um 35 Prozent gestiegen. Dann ist es um elf Prozentpunkte zurückgegangen. Seither nimmt es wieder zu – heuer ist es um 40 Prozent höher als 2010. Zum Vergleich: Das BIP (jeweils im Gesamtjahr) dürfte bis einschließlich 2019 nur um 35 Prozent wachsen.
Für die starke Zunahme des Lohnsteueraufkommens gibt es zwei Gründe: Die Entwicklung der Lohnsumme aufgrund von Lohnerhöhungen und der guten Beschäftigungslage sowie die Kalte Progression.