BERICHT. Wer die Österreicher entlasten möchte, kommt kaum umhin, auch bei den Sozialversicherungsbeiträgen anzusetzen.
Der starke Staat mit ausgeprägtem Sozialsystem hat seinen Preis: Die Steuer- und Abgabenquote ist in Österreich sehr hoch. 2016 belief sie sich laut EU-Statistik auf 42,3 Prozent. Im EU-Schnitt handelte es sich um lediglich 38,9 Prozent. Das ist ein sehr großer Unterschied: Hierzulande machte ein Prozentpunkt damals rund dreieinhalb Milliarden Euro aus. Bei alledem ist es jedoch wichtig, zwischen Steuern und Beiträgen zu unterscheiden.
Die Statistik der EU-Kommission weist einmal alle Steuern inklusive Sozialversicherungsbeiträgen aus (was für Österreich die erwähnte Quote von 42,3 Prozent ergibt) und einmal nur die „reinen“ Steuern exklusive Sozialversicherungsbeiträge. Für nachfolgende Grafik wurde auf dieser Grundlage die Differenz berechnet und neben der reinen Steuer- als Beitragsquote ausgewiesen. Das macht dieses Phänomen noch deutlicher: Im EU-Vergleich hat Österreich eine relativ hohe Steuerquote, aber eine noch höhere Beitragsquote.
Die Steuerquote allein beträgt 27,6 Prozent. Im EU-Schnitt sind es 26,8 Prozent. Höher als in Österreich ist die Quote in sieben Ländern, vor allem in Dänemark und Schweden mit über 40 Prozent. Die Quote der Sozialbeiträge, die dazu kommt, beläuft sich in Österreich auf 14,7 Prozent. Im EU-Schnitt sind es zwölf Prozent. Höher als in Österreich ist diese Quote nur in Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und Tschechien.
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