KOMMENTAR. Und die Kunden werden entgegen aller Beteuerungen doch zur Kasse gebeten. Die Politik hat dazu beigetragen.
Eine Bankomatgebühr rücke näher, berichtet ORF.AT. Schon im Dezember habe der Vizegouverneur der Nationalbank, Andreas Ittner, laut darüber nachgedacht: „Banken konnten es sich bisher leisten, Service de facto gratis zur Verfügung zu stellen“, bei einer hohen Zinsspanne habe man viel auffangen können, aber mit rückläufigen Gewinnmargen gehe das nicht mehr.
Zur Misere beigetragen hat auch die Politik: Die Schuldenkrise führte zu den niedrigen Zinsen; diese machen sie erst bewältigbar. Und in Österreich wurde 2011 eine Stabilitätsabgabe eingeführt, die Banken seither zu entrichten haben. Dass sie quasi zur Wiedergutmachung der Finanzkrise beitragen soll, die die Steuerzahler noch immer sehr viel Geld kostet, ist das eine. Das andere ist, dass die Rufe nach einer Bankomatgebühr nun bestätigen, dass letzten Endes so oder so die Kunden zur Kasse gebeten werden.
Warum das betont werden muss? Weil Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) bei der Einführung der Stabilitätsabgabe betont hatte, dass sie nicht auf die Kunden abgewälzt werde. Und weil der damalige Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) beteuert hatte, sich dafür einzusetzen, dass keine Sparbuchsteuer daraus werde. Womit er insofern erfolgreich gewesen sein mag, als jetzt eben eine Bankomagebühr daraus werden könnte.