ZAHLEN ZUM WELTFLÜCHTLINGSTAG. Politische Darstellung und Wirklichkeit gehen weit auseinander.
Bei Menschen aus der Ukraine mag es österreichische Politik vorziehen, nicht von Flüchtlingen, sondern von Heimatvertriebenen zu sprechen und überhaupt zu betonen, dass es um Nachbarschaftshilfe gehe. Das ändert jedoch nichts daran, dass sehr viel getan wird. Laut einer UNHCR-Statistik sind in Österreich bis Mitte Juni 71.831 Menschen aus dem Land registriert worden.
Im internationalen Vergleich ist das eine beträchtliche Zahl. Es gibt nur acht Staaten, in denen sie größer ist. Darunter vor allem in Polen (knapp 1,2 Millionen), Deutschland (641.392) und Tschechien (373.823). Wobei: Gemessen an der Bevölkerung sind die Werte in Deutschland und Österreich sogar ähnlich groß.
Zum Weltflüchtlingstag (20. Juni) auch ein Blick auf Flüchtlinge aus anderen Staaten: Ihre Zahl hat heuer stark zugenommen. Laut Innenministerium gab es von Jänner bis April um fast 140 Prozent mehr Asylanträge in Österreich als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (nämlich rund 16.000). Die meisten stammten von afghanischen und syrischen Staatsangehörigen.
Sie haben durchaus Chancen, von österreichischen Behörden Asyl gewährt zu bekommen: Bei syrischen Staatsangehörigen belief sich die Quote in den ersten vier Monaten 2022 auf 74 Prozent, bei afghanischen auf 15 Prozent. Bei ihnen ist die Ablehnung mit 31 Prozent höher; bei mehr als der Hälfte (54 Prozent) wird das Verfahren jedoch eingestellt.
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