ZAHLEN ZUM TAG. Der Anteil früher Bildungsabbrecher ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Mit dem EU-Ziel von maximal neun Prozent im Jahr 2030 könnte es knapp werden für Österreich.
Jahrelang ist der Anteil früher Bildungsabbrecher in Österreich gesunken. Die Daten der Statistik Austria reichen zurück bis 1995. Damals hatte er 13,6 Prozent betragen. 2016 handelte es sich nur noch um 6,9 Prozent. Dann ist es jedoch wieder zu einem Anstieg gekommen. 2023 belief sich der Anteil auf 8,6 Prozent. Mit dem EU-Ziel von maximal neun Prozent 2030 könnte es damit knapp werden.
Als frühe Bildungsabbrecher gelten 18- bis 24-Jährige ohne Sekundarstufe-II-Abschluss (z.B. Poly), die zudem an keiner Aus- oder Weiterbildung teilnehmen.
Einst handelte es sich eher um Frauen als um Männer. 1995 belief sich der Anteil bei den Frauen auf fast 18 und bei Männern auf rund zehn Prozent. In den 2000er Jahren ist es zu einer Angleichung gekommen. Seit Mitte der 2010er Jahren ist der Anteil der Männer größer als der der Frauen.
Heute handelt es sich insbesondere um eine Integrationsfrage. Darauf lässt eine Aussage im Nationalen Bildungsbericht schließen. Bei im Ausland Geborenen sei die Wahrscheinlichkeit, dass sie allgemeine und berufliche Bildung frühzeitig verlassen, dreimal höher als bei in Österreich geborenen jungen Menschen.
Zur Prävention von frühzeitigem Bildungsabbruch gehöre beispielsweise ein Jugendcoaching, so der Bericht. Dabei würden schulabbruchs- und ausgrenzungsgefährdete Schülerinnen und Schüler am Ende der Schulpflicht beraten und bei Bedarf auch länger begleitet werden.