Hofers Hysterie

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BERICHT. FPÖ-Chef behauptet, dass „unsere wunderbare Heimat in 10, 20, 30 Jahren nicht mehr wiederzuerkennen“ sei. Grund: Migration. Seine Ausführungen sind absurd.

FPÖ-Chef Norbert Hofer hat’s mit der Hysterie: Grünen wirft er vor, im Zusammenhang mit dem Klimawandel hysterisch zu sein. Selbst gibt er sich jedoch hysterisch, wenn’s um Migration geht. Jüngstes Beispiel: Seine Aussagen auf dem politischen Aschermittwoch im oberösterreichischen Ried.

„Eine Frau in Österreich bekommt im Durchschnitt 1,36 Kinder“, so Hofer. Was er wirklich sagen wollte: Österreichische Frauen würden so viele bekommen. Im nächsten Satz erklärte er, bei Frauen aus dem Irak, Afghanistan und Syrien handle es sich um dreieinhalb. Schlussfolgerung: „Das heißt, in 10, 20, 30 Jahren werden wir unsere wunderbare Heimat nicht mehr wiedererkennen.“

Diese Behauptung ist unsinnig: 2018 gab es laut Statistik Austria rund 85.000 Geburten, wobei zwei Drittel der Mütter selbst in Österreich geboren worden waren. Nach Staatsbürgerschaft der Mütter ergibt sich eine etwas präzisere Annäherung: 60.000 waren Österreicherinnen, 12.000 hatten den Pass eines (anderen) EU- oder EFTA-Staates, 14.000 den eines Drittlandes. Zu letzteren zählen auch die von Hofer erwähnten Frauen. Sprich: Sie können gar nicht so viele Kinder bekommen, um es zu einer Mehrheit zu bringen.

Und wenn der FPÖ-Chef den Untergang des Christentums an die Wand malen will, dann ist auch das daneben: Von den 86.000 Geburten kamen 11.437 von muslimischen Müttern. Jede achte also. 43.565 waren christlich (katholisch, orthodox etc.). Bei 30.213 stand „konfessionslos“ oder „keine Angabe“. Doch ehe das zu Verschwörungstheorien verleitet, sei dies festgestellt: Konfessionslose sind zahlreich. Insofern werden von den 30.213 die meisten wirklich konfessionslos sein.

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