ZAHLEN ZUM TAG. Anteil der Menschen, die ihre Lebensqualität als „Sehr gut“ bezeichnen, ist in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen.
„Die Unzufriedenheit der Österreicher wächst“, titelt die Kronenzeitung und schreibt: „Laut einer aktuellen Umfrage von Unique Research für das Nachrichtenmagazin „profil“ meinen zwei Drittel der befragten Österreicher, dass es ihnen gleich gut oder schlechter gehe als noch vor zehn Jahren. Das Voting von krone.at bestätigt dieses Ergebnis: 62 Prozent der 83.000 Teilnehmer sind überzeugt, dass es ihnen schlechter gehe als 2007.“ Nachsatz: Der Trend sei „leider offensichtlich“, so er Politik-Experte Josef Kalina: „Die Zufriedenheit der Österreicher nimmt ab.“
Das ist, um es vorsichtig zu formulieren, eine gewagte Behauptung. Das Ergebnis ist nämlich ganz offensichtlich abhängig von der Fragestellung. Beispiel: Beim Mikrozensus zu den Umweltbedingungen erhebt die Statistik Austria regelmäßig auch, wie die Österreicher (Stichprobengröße: ca. 21.000 Haushalte) ihre Lebensqualität im Allgemeinen einschätzen. Also nicht, wie sie sich ihrer Einschätzung nach verändert hat, sondern wie sie im Moment ausschaut. Und das ergibt im Zeitverlauf ein komplett anderes Bild:
- Der Anteil derer, die ihre Lebensqualität als „Sehr gut“ bezeichnen, ist von 2007 bis zur letzten Erhebung 2015 von 37,7 auf 48,8 Prozent gestiegen. Von etwas mehr als einem Drittel auf knapp die Hälfte also.
- Immer weniger bewerten ihrer Lebensqualität als „Gut“. Der Rückgang ist aber relativ bescheiden, sodass die Summe von „Sehr gut“ und „Gut“ von 92,7 auf sage und schreibe 97 Prozent zugenommen hat.
- Von sechs auf 2,4 Prozent mehr als halbiert hat sich der Anteil derer, die ihre Lebensqualität als „Weniger gut“ bezeichnen.
- Das selbe gilt für all jene, die von einer „schlechten“ Lebensqualität reden (von 1,2 auf 0,6 Prozent).
Zum Thema passt im Übrigen die aktuelle Grafik der Woche von „Agenda Austria“: Die Österreicher sind demnach im internationalen Vergleich mit ihrem Job am zufriedensten.