ZALEN ZUM TAG. Bei den Insolvenzen zeichnet sich für heuer ein Niveau wie zuletzt vor rund zehn Jahren ab.
Das dritte Jahr in Folge steigt die Zahl der Firmenpleiten: Laut Kreditschutzverband handelte es sich heuer in den ersten drei Quartalen, also bis Ende September, um 4855. Davon betroffen waren 18.800 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Das waren mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und schon mehr als 2020, 2021 und 2022 insgesamt.
Die Entwicklung ist unter anderem darauf zurückzuführen: Bereits in der Coronakrise hat der Kreditschutzverband, der die Daten führt, festgestellt, dass „viele Betriebe mit staatlichen Hilfsgeldern künstlich am Leben erhalten“ worden seien. Da habe es in vielen Fällen zum Finanzkollaps kommen müssen. Zweitens machen sich zunehmend weitere Krisen bemerkbar. Unter anderem hohe Zinsen setzen der Bauwirtschaft zu, verhaltener Konsum etwa dem Handel.
Zuletzt auf einem vergleichbaren Niveau waren die Verhältnisse bis vor rund zehn Jahren: 2005 und 2009 gab es in Österreich ungefähr 7000 Insolvenzen. 2009 waren 28.100, 2013 gar 31.800 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer davon betroffen.
Extrem hoch sind heuer die Verbindlichkeiten, um die es geht. Bis Ende September werden sie laut Kreditschutzverband auf 15,4 Milliarden Euro geschätzt. Das sind um 714 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das hat vor allem, aber nicht nur mit dem Fall von Rene Benko und der Familie Benko Privatstiftung zu tun. Ohne sie beträgt das geschätzte Passiva 10,6 Milliarden Euro und ist damit noch immer um 463 Prozent höher als von Jänner bis September 2023.