Volle Mindestsicherung für Wenige

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ZAHLEN ZUM TAG. In Wien handelt es sich für 68 Prozent der Bezieher um eine Ergänzungsleistung zu einem bestehenden Einkommen.

Wien bezahlt so viel Mindestsicherung aus, dass man fürs Nichtstun bisweilen mehr bekommt als in anderen Bundesländern fürs Arbeiten. Diesen Eindruck vermittelte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) Dienstagabend in der ZIB2. Anlass, die Zahlen wieder einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Erstes Ergebnis: Mit der Coronakrise ist die Zahl der Bezieher in der Bundeshauptstadt um rund 10.000 auf zuletzt 133.599 gestiegen.

Eine Bedarfsgemeinschaft erhielt im Juni durchschnittlich 722 Euro. Vereinfacht ausgedrückt kann man also sagen, dass ein Haushalt diesen Betrag bekommt. Das ist bemerkenswert: Richtsatz für eine alleinstehende oder alleinerziehende Person ist 917,35 Euro; viel mehr also. Die Differenz ist schnell erklärt: Bei der Masse der Mindestsicherungsbezieher handelt es sich um sogenannte Aufstocker. Das sind Personen, die schon irgendein Einkommen haben und denen daher nur etwas dazu bezahlt wird. Zuletzt waren das 68 Prozent aller Bezieher. Weitere 16 Prozent sind Pensionisten oder dauerhaft erwerbsunfähige Personen. Und die 16 übrigen Prozent haben sonst nichts – und erhalten damit die Mindestsicherung in voller Höhe überwiesen.

Außerdem interessant: Nur 42 Prozent der Mindestsicherungsbezieher sind Erwachsene ab 25, aber nicht Pensionisten oder dauerhaft arbeitsunfähige Personen (diese beiden Gruppen bilden zusammen 16 Prozent). Acht Prozent sind Jugendliche ohne Schulbesuch zwischen 15 und 24 – und ganze 34 Prozent Kleinkinder oder Schüler bis 21.

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