Unsichtbare Arbeitslosigkeit verdreifacht

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ZAHLEN ZUM TAG. Mehr als 200.000 Personen scheinen nicht in der AMS-Statistik auf, würden aber gerne arbeiten.

Die Arbeitsmarktdaten, die die Statistik Austria soeben für Mai zusammengestellt hat, enthalten neben Beschäftigten und Arbeitslosen eine Gruppe, die kaum wahrgenommen wird, bei der aber eine dramatische Entwicklung zum Ausdruck kommt: die stille Arbeitsmarktreserve.

Zur stillen Arbeitsmarktreserve werden Frauen und Männer gezählt, die keinen Job haben und die offiziell auch nicht als Arbeitslose gewertet werden, die grundsätzlich aber gerne arbeiten würden und auch könnten.

Normalerweise sind es im Jänner sehr viele und werden dann bis zum Sommer immer weniger. Im vergangenen Jahr sank ihre Zahl beispielsweise von 133.400 im Jänner auf 81.600 im Mai. Heuer ist sie in Folge der Coronakrise jedoch explodiert – von 128.800 im Februar auf 216.400 im April.

Die weitere Entwicklung ist bemerkenswert: Von April auf Mai ist die unsichtbare Arbeitslosigkeit zwar leicht auf 213.800 zurückgegangen. Im vergangenen Jahr war der Rückgang mit rund 20 Prozent im Vergleichszeitraum aber viel stärker. Ergebnis: Die stille Arbeitsmarktreserve war zuletzt fast drei Mal größer als 2019.

213.800 sind relativ viele; das sind rund halb so viele, als es im Mai „sichtbare“, also beim AMS gemeldete Arbeitslose gegeben hat.

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