Pleitewelle

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ZAHLEN ZUM TAG. In Österreich ist die Zahl der Insolvenzen in den vergangenen Jahren wesentlich stärker gestiegen als in der EU insgesamt.

Bei Eurostat wird die Zahl der Insolvenzen indexiert und ihre Entwicklung nach EU-Mitgliedsländern erfasst. Ergebnis: Kaum wo gibt es einen so starken Anstieg wie in Österreich.

Im letzten Quartal belief sich der Indexwert, der mit 100 für den Jahresdurchschnitt 2021 beginnt, hierzulande auf 223,6. Das bedeutet, dass es um mehr als doppelt so viele Pleiten gab als drei Jahre davor. In der EU insgesamt betrug der Wert 163,8. Das steht für rund zwei Drittel mehr Unternehmen, die zusperren mussten.

Höher als in Österreich war der Indexwert zuletzt nur in Griechenland, Frankreich und den Niederlanden. Sonst war er überall niedriger, in Dänemark mit 74,9 am niedrigsten. Dort gab es also um ein Viertel weniger Insolvenzen.

Interessant ist die Entwicklung im Zeitverlauf: 2020/2021, am Höhepunkt der Coronapandemie, gab es in Dänemark kurzzeitig sehr viele Pleiten, hierzulande jedoch relativ wenige (siehe Grafik). Das dürfte auf diverse Hilfspakete zurückzuführen sein, durch die etwa auch Arbeitslosigkeit verhindert worden ist.

Längerfristig könnten damit aber Pleiten nur aufgeschoben worden sein. Wobei: Seit 2022 haben in Österreich auch die verstärkte Teuerung, die Energiekrise und eine noch immer anhaltende Rezession sehr vielen Unternehmen zugesetzt. Insofern ist es schwer zu sagen, was ausschlaggebend ist.

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