ZAHLEN ZUM TAG. Österreicher:innen stehen dem internationalen Handel distanzierter gegenüber als die Bürger:innen der meisten übrigen EU-Länder.
54 Prozent von rund 1000 befragten Österreicherinnen und Österreicher geben an, vom internationalen Handel zu profitieren. Das sind wenige im europäischen Vergleich. Umgekehrt ist der Anteil derer überdurchschnittlich, die erklären, nicht davon zu profitieren. Das ist das Ergebnis einer Eurobarometer-Erhebung im Auftrag der Europäischen Kommission.
Im gesamten EU-Raum finden immerhin 62 Prozent, vom internationalen Handel zu profitieren. Am meisten sind es in Schweden mit 89 Prozent, gefolgt von Luxemburg mit 84 und den Niederlanden mit 78 Prozent. Relativ viele sind es zum Beispiel auch in Polen mit 73 Prozent und in Deutschland mit 68 Prozent.
Weniger als in Österreich sind es nur in Griechenland (52 Prozent), Lettland (51), Rumänien (51), Kroatien (50), der Slowakei (49) und Italien (45 Prozent). In der Slowakei und in Italien überwiegt sogar der Anteil derer, die keinen Vorteil sehen, mit jeweils 50 Prozent.
Die Österreich-Ergebnisse sind wenig überraschend. Handelsabkommen wie Mercosur werden von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt. Darauf lässt jedenfalls eine Umfrage der Umweltschutzorganisation „Greenpeace“ und der Handelskette „Spar“ aus dem vergangenen Jahr schließen. Auch auf parlamentarischer Ebene ist eine Mehrheit -gebildet von Sozialdemokraten, Freiheitlichen, Grünen und Teilen der ÖVP – dagegen.
Menschen, die angeben, nicht vom internationalen Handel zu profitieren, begründen dies beim Eurobarometer unter anderem damit, dass die Abhängigkeit von Importen zu groß sei, durch Transporte die Umwelt geschädigt werde und sich die Qualität der Produkte verschlechtert habe.