Pensionsalter: Was wäre, wenn …

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ZAHLEN ZUM TAG. Versuch, die Folgen einer Koppelung an die Lebenserwartung darzustellen.

Wahrscheinlich ist es nicht, dass in den nächsten zehn, 15 Jahren das gesetzliche Pensionsalter angehoben wird. Die schwarz-rot-pinke Koalition will zunächst den Zugang zur Korridorpension erschweren. So sollen 42 statt 40 Versicherungsjahre erforderlich werden. Sollte sich 2030 herausstellen, dass das nicht reicht, sollen es ab 2035 mehr Jahre werden.

Auch Fiskalratschef Christoph Badelt, der eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters fordert, würde das nicht von heute auf morgen machen: „Es wäre wichtig, Schritte einzuleiten, die in der nächsten oder übernächsten Legislaturperiode wirksam werden“, sagt er.

Immer wieder ins Spiel gebracht wird eine Koppelung des Pensionsalters an die Lebenserwartung. Wobei man viele Dinge berücksichtigen muss: Die Lebenserwartung steigt für Frauen und Männer unterschiedlich und nicht konstant. 2021 und 2022 ist es sogar zu einem Rückgang gekommen. Jetzt nimmt sie wieder zu, laut Statistik Austria-Prognose wird sie das in den kommenden Jahren aber weniger stark tun als in der Vergangenheit (siehe Grafik).

Greift man nun die „Agenda Austria“-Forderung auf, wonach mit jedem Anstieg der Lebenserwartung um den Faktor drei (zum Beispiel Monate), das Pensionsalter um den Faktor zwei erhöht werden sollte; geht man im Übrigen davon aus, dass als Grundlage die mittlere Lebenserwartung von Frauen und Männern gilt; und dass mit dem Jahr 2034 begonnen wird, wenn bei Frauen das gesetzliche Pensionsalter an das der Männer (65) herangeführt ist, ergibt sich folgendes Bild.

Das Pensionsalter würde um 0,1 Jahre pro Jahr steigen, de facto also einen Monat. 2030 würde es 65,6, 2040 66,1 und 2050 66,6 Jahre betragen. Wobei das nur dann der Fall wäre, wenn ein entsprechendes Modell umgesetzt werden würde und die Prognosen eintreten – was, wie man in der Pandemiezeit gesehen hat, ungewiss ist.

Vorbehalte gegen ein solches Modell hat etwa Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) mit dem Hinweis angemeldet, dass Personen mit einem höheren Bildungsabschuss eine höhere Lebenserwartung insgesamt, aber auch in Gesundheit haben. Seines Erachtens wäre ein solches Modell daher ungerecht gegenüber jenen, die eine kürzere Lebenserwartung haben.

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