Nicht ganz so einfach

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BERICHT. Beim Pensionsalter die Lebenserwartung zu beachten, klingt vernünftig. Aktuelle Daten unterstreichen jedoch, dass dabei eine Ungleichheit zu berücksichtigen ist.

Die längerfristige Finanzierbarkeit des Pensionssystems hängt von vielen Dingen ab. Davon etwa, wie viel Beiträge und Steuern man bereit ist, dafür aufzuwenden. Oder davon, welche Herausforderungen man sonst noch zu bewältigen hat (Klimakrise, Pflege etc.), man alles in allem also unter einen Hut bringen will bzw. muss.

Eine Reformoption, die nachhaltig wirken würde, wäre, sich beim Pensionsalter unter anderem an der Lebenserwartung zu orientieren. Vereinfacht ausgedrückt also dafür zu sorgen, dass es sich teilweise oder ganz mit dieser entwickelt.

Dabei gibt es jedoch ein Problem, das durch eine aktuelle Auswertung der Statistik Austria unterstrichen wird: Die Lebenserwartung ist nicht nur – zum Beispiel – nach Geschlecht und höchster abgeschlossener Bildung sehr unterschiedlich; sie entwickelt sich auch noch sehr unterschiedlich.

Frauen im Alter von 35 und mit Hochschulabschluss hatten 2015 eine ferne Lebenserwartung von 51,31 Jahren. 2021 war diese um fast ein halbes Jahr höher (51,86). Bei Frauen mit einen Pflichtschulabschluss ist sie dagegen – leicht, aber doch – von 47,90 auf 47,71 Jahre zurückgegangen.

Ähnlich verhielt es sich bei Männern: Bei Hochschulabsolventen gab es ein Plus von mehr als einem halben Jahr auf 49,21 Jahre, bei (maximal) Pflichtschulabsolventen ein Minus von fast einem halben Jahr auf 41,65 Jahre.

Wie viele Jahre davon jeweils in Gesundheit verbracht werden, ist dieser Auswertung nicht zu entnehmen. In Wirklichkeit müsste man auch das mit bedenken. Auffallend ist in der Auswertung jedoch noch dies: In den Coronajahren 2020 und 2021 gab es vor allem bei Frauen und Männern mit Pflichtschulabschluss einen deutlichen Rückgang der Lebenserwartung. Bis dahin waren die Unterschiede nach formalem Bildungsstand deutlich kleiner.

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