Neun Milliarden für Pensionen

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BERICHT. Bundesbudget: Überweisungen an die Pensionsversicherung stark gestiegen.

„Pensionslücke“ kann viel heißen. Im Sinne eines Berichts des gewerkschaftsnahen Momentum-Instituts, der jüngst durch die Medien ging, zum Beispiel, dass es noch immer einen erheblichen „Gender-Pension-Gap“ gibt. Frauen bekommen demnach um rund 40 Prozent weniger Pension als Männer.

Eine „Pensionslücke“ gibt es aber auch in budgetärer Hinsicht: Im ersten Halbjahr 2025 mussten insgesamt 9,8 Milliarden Euro aus dem Bundesbudget an die Pensionsversicherung überwiesen werden. Das waren um 960 Millionen Euro bzw. über ein Zehntel mehr als im Vergleichszeitraum 2024, wie dem Vollzugsbericht des Finanzministeriums zu entnehmen ist.

Überweisungen an die Pensionsversicherung wird es immer geben. Allein schon, weil sie für Ausgleichszulagen nötig sind, die Menschen gewährt werden, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht genügend Ansprüche zusammengebracht haben; die Zulagen garantieren eine Mindestpension von derzeit 1274 Euro pro Monat bei Alleinstehenden bzw. 2010 Euro bei Paaren.

Darüber hinaus aber sind zunehmend höhere Überweisungen erforderlich, weil die Beiträge der Versicherten hinten und vorne nicht ausreichen, um die Pensionen zu finanzieren. Aktuell ist das laut Vollzugsbericht des Finanzministeriums aus zwei Gründen weniger denn je der Fall: Aufgrund der inflationsbedingt hohen Pensionsanpassungen 2025, die sozusagen „ins Geld“ gehen; und aufgrund der Rezession, die das Beitragsvolumen bzw. die Einzahlungen der Versicherten dämpfen. Dadurch ist die Lücke größer geworden.

Die 960 Millionen Euro haben laut Finanzministerium „vor allem“ dazu beigetragen, dass das Budgetdefizit mit 13,7 Milliarden Euro im ersten Halbjahr erheblich geblieben ist. Es gebe jedoch Hoffnung: „Die unterjährig beschlossenen Konsolidierungsmaßnahmen werden im weiteren Budgetvollzug ihre Wirkung zeigen“, wie es im Vollzugsbericht wörtlich heißt.

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