ZAHLEN ZUM TAG. Zahl ist höher als in den vergangenen Jahren. Zurückzuführen ist das aber nicht so sehr auf Folgen der Teuerung.
In Wien gibt es die meisten Bezieher:innen der bedarfsorientierten Mindestsicherung und – ebenfalls im Bundesländer-Vergleich – die beste Datenlage, die öffentlich verfügbar ist. Das lässt einen genaueren Blick auf die Entwicklungen zu.
Im März verzeichnete die Bundeshauptstadt 133.508 Bezieher:innen. Das waren relativ viele. In den vergangenen vier Jahren hatte es sich meist um etwas weniger gehandelt. 2020 beispielsweise um 129.576. Mehr waren es zuletzt 2018, das aber deutlich (140.103).
Auffallend ist die Entwicklung nach Aufenthaltsstatus: Um neun Prozent auf 57.576 gestiegen ist die Zahl unter Asyl- oder Subsidiär Schutzberechtigten. Unter österreichischen Staatsangehörigen ist sie um zwei Prozent auf 75.932 gesunken. Ersteres ist keine Überraschung: Es sind wieder mehr Geflüchtete registriert worden, die zunächst oftmals mittellos sind.
Zweiteres mag eher überraschen: Folgen der Teuerung haben zu keiner Zunahme geführt. Mögliche Erklärungen: Einmalzahlungen und andere Maßnahmen haben Folgen gedämpft. Vor allem aber ist die Beschäftigungslage so gut wie schon lange nicht mehr. Das trägt alles in allem zu weniger Armut bei.