ZAHLEN ZUM TAG. Die Mandatsverteilung im Bundesrat bringt zum Ausdruck, wie sehr sich die Mehrheitsverhältnisse in den Ländern zugunsten der FPÖ verschieben.
Der Bundesrat ist die Länderkammer des österreichischen Parlaments, und die Mandatsverteilung ebendort ist Abbild der Mehrheitsverhältnisse in den Landtagen insgesamt. Schaut man sich die längerfristige Veränderung an, sieht man, wie sehr es zu Verschiebungen zugunsten der FPÖ gekommen ist in den vergangenen Jahren.
Infolge jeder Landtagswahl können Bundesratsmandate wandern. Freiheitliche haben im Burgenland zum Beispiel so stark zugelegt am 19. Jänner 2025, dass sie ein Mandat von der ÖVP gewonnen haben; diese hat massive Verluste hinnehmen müssen in dem Bundesland.
Alles in allem legen Freiheitliche bei Landtagswahlen seit dem Urnengang in Tirol vor zweieinhalb Jahren stark zu. Ergebnis: Im Bundesrat halten sie nicht mehr zehn, sondern 14 Mandate. Umgekehrt haben ÖVP und SPÖ in Summe verloren und im Bundesrat nicht mehr 26, sondern 23 Mandate (ÖVP) bzw. nicht mehr 19, sondern 18. Zu berücksichtigen ist dabei allerdings, dass die Gesamtzahl der Mandate von 61 auf 60 gesunken ist.
Schaut man weiter zurück, nämlich ins Jahr 2011, als die Gesamtzahl noch 62 betrug, ergeben sich noch größere Verschiebungen. Damals hielt die ÖVP 27 Bundesratsmandate, die SPÖ 22 und die FPÖ nur sieben. Wobei: Zwischendurch hatte sie eine Stärke- und infolge der Ibiza-Affäre eine Schwächephase. Im Moment legt sie wieder zu – und zwar massiver den je.