BERICHT. Verteidigungsminister sieht nur eine leerstehende Liegenschaft – und diese werde zum Verkauf angeboten.
Rund 90.000 Asylwerber hat das Innenministerium im vergangenen Jahr registriert. Die Unterbringung macht Probleme. Flüchtlingskoordinator Christian Konrad soll sich vor allem um alle Möglichkeiten in den Gemeinden kümmern. Von Kasernen wird abgesehen davon zwar viel geredet; das Ergebnis ist jedoch bescheiden: Wie einer parlamentarischen Anfragebeantwortung von Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) gegenüber dem NEOS-Abgeordneten Nikolaus Scherak zu entnehmen ist, sind dort – „zum Stichtag 15. Dezember“ – erst „insgesamt 874 Personen untergebracht“. Das entspricht nicht einmal einem Prozent aller Flüchtlinge.
Große Potenziale sieht Klug ganz offensichtlich nicht mehr. So beantwortet er die Fragen, wie viele Kasernen leer stünden und welche zum Verkauf vorgesehen seien, mit einem Satz: „Derzeit steht die Martinek Kaserne in Baden, Niederösterreich, leer und wird zum Verkauf angeboten.“ Mehr gibt’s demnach nicht.
Ungeachtet dessen berichtet Klug von „ständigen Gesprächen“ mit dem Innenministeriums „zwecks Unterbringung von Asylwerbern in Kasernen“. „Ob und in welchem Ausmaß“ sich die Zahl der Flüchtlinge in Kasernen in absehbarer Zeit erhöhen lässt, ist laut Verteidigungsminister „nicht absehbar“.