ANALYSE. Auf den nächsten Bürgermeister kommt ein Riesenproblem zu: Ausgaben haben sich in nur 15 Jahren beinahe verfünffacht.
Michael Ludwig oder Andreas Schieder – wer immer Michael Häupl als Bürgermeister und SPÖ-Vorsitzender in Wien nachfolgt, er übernimmt ein Riesenproblem: Versäumnisse, Pleiten, Pech und Pannen, wie um das Krankenhaus Nord, dessen Fertigstellung sich ebenso verzögert, wie die Kosten steigern, gehen nicht spurlos am Haushalt der Stadt vorbei. Ganz im Gegenteil. Zusammen mit der Bevölkerungsentwicklung sind sie wohl ausschlaggebend dafür, dass die Ausgaben für Soziales und viel mehr noch Gesundheit explodieren.
Man kann es drehen und wenden, wie man will – wenn man die Rechnungsabschlüsse der Gemeinde* heranzieht, die Gesamtausgaben und in Relation dazu die Entwicklung der beiden Bereiche anschaut, es kommt immer dasselbe heraus.
2001 hatte die Stadt Gesamtausgaben von zwölf Milliarden Euro. Jene für Soziales inkl. Wohnbauförderung waren mit eineinhalb Milliarden Euro noch relativ bescheiden. Ganz zu schweigen von denen für Gesundheit mit nur etwas mehr als einer halben Milliarde Euro. 2016 beliefen sich die Gesamtausgaben auf 15 Milliarden Euro; sie waren also um 25 Prozent gestiegen, was aufgrund der allgemeinen Entwicklungen ganz normal ist.
Viel stärker jedoch stiegen die Ausgaben für Soziales, nämlich um 110 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Ganz zu schweigen von den Gesundheitsausgaben; sie „explodierten“ um 335 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro.
Summa summarum waren die beiden Posten ursprünglich ja kaum ins Gewicht gefallen: Auf Soziales und Gesundheit entfielen 2001 gerade einmal 18 Prozent der Gesamtausgaben. 2016 waren es bereits 46 Prozent.
* Zu den Rechnungsabschlüssen der Gemeinde Wien (dieser Text basiert auf den Angaben in der jeweiligen Gesamtübersicht).
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