ZAHLEN ZUM TAG: Im internationalen Vergleich werden extrem viele Neuinfektionen bestätigt. Das sagt jedoch wenig bis nichts aus.
Macht Österreich etwas falsch? Mit durchschnittlich 209 bestätigten Neuinfektionen pro Million Einwohner und Tag gab es Anfang April rund drei Mal mehr als in den USA, vier Mal mehr als in Italien, sieben Mal mehr als in Deutschland und fast zehn Mal mehr als in der Schweiz. Das ist der Datenseite „Our World in Data“ zu entnehmen.
In Wirklichkeit sind die Angaben jedoch wenig bis nichtssagend geworden – ist es wohl eher so, dass in anderen Ländern viel mehr Infektionen nicht mehr bestätigt, erfasst und ausgewiesen werden. Dafür spricht zum Beispiel, dass es hierzulande zwar gut vier Mal mehr bestätigte Fälle gibt als im Vereinigten Königreich, aber deutlich weniger Spitalspatienten mit Corona als ebendort. Im Vergleich zu Frankreich sind es bei mehr bestätigten Infektionen nicht einmal halb so viele Patienten (siehe Grafik).
Auch in Österreich selbst wird unterschiedlich stark getestet bzw. hingeschaut. So werden in Wien, wo das noch am ehesten gemacht wird, gemessen an der Bevölkerung etwa sieben Mal mehr Infektionen bestätigt als in Vorarlberg. Das zeigt ein Blick auf das Dashboard der staatlichen Gesundheitsagentur AGES (Stand: 9. April).