ZAHLEN ZUM TAG. Die Spitalszahlen in Oberösterreich entwickeln sich erwartungsgemäß. Umso bemerkenswerter, dass Stelzer am 10. November beschwichtigte und erst 20 Stunden später reagierte.
Zaudern und zögern. Das gehört zum Ärgsten, was man in der Coronapandemie tun kann. Der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hat es gerade getan. Am 9. November erstellte das Prognosekonsortium des Gesundheitsministeriums einen Ausblick, der auch veröffentlicht wurde. Für Oberösterreich wurden für 11. November 90 Intensiv- und 455 Patientinnen und Patienten auf einer Normalstation errechnet. Dabei handelte es sich um Mittelwerte. Für 24. November werden 155 bzw. 726 Patientinnen und Patienten befürchtet. Auch das sind Mittelwerte. Das heißt, dass es schlimmer kommen könnte. Oder auch weniger schlimm.
Vorerst entsprechen die Entwicklungen ziemlich genau den Prognosen. Trotzdem sprach sich Stelzer am Abend des 10. November gegen einen regionalen Lockdown für Ungeimpfte aus. Begründung: Man habe „Gott sei Dank viele Intensivbetten“. Keine 24 Stunden später sah er dies anders. Die Situation sei dramatisch erklärte er und kündigte einen Lockdown für Ungeimpfte ab Montag an.
Positiv: Der Landeshauptmann hat reagiert. Negativ: Er hätte früher reagieren können. In der Zeit von der einen zur anderen Aussage hat sich nichts Überrachendes getan. Im Land selbst rechnet man mit Schlimmerem: Laut ORF.AT „laufen Vorbereiten, Notquartiere mit Spitalsbetten einzurichten. Diese Notquartiere soll es in Rehaeinrichtungen und Sonderkrankenanstalten geben. Experten rechnen damit, dass die kritische Grenze der Auslastung von Intensivbetten in zwei Wochen erreicht werden könnte.“
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