Wo Syrer leben

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ZAHLEN ZUM TAG. In Österreich zwei Drittel in Wien. Allein in Favoriten sind es so viele wie in keinem anderen Bundesland.

2014, im Jahr vor der Flüchtlingskrise, lebten keine 4300 syrischen Staatsangehörigen in Österreich. Seither hat sich die Zahl vervielfacht. Und zwar um den Faktor 22: Zu Beginn des vergangenen Jahres handelte es sich laut Statistik Austria um 95.180.

Die meisten sind in Wien zu Hause: Mit 62.915 waren es zum angegebenen Zeitpunkt ziemlich genau zwei Drittel. Ihr Bevölkerungsanteil machte hier 3,1 Prozent aus. Im Burgenland waren es nicht nur absolut (598), sondern auch prozentuell (0,2) die wenigsten im Bundesländer-Vergleich.

Gerne wird die Konzentration auf die Bundeshauptstadt darauf zurückgeführt, dass es hier mehr finanzielle Unterstützung gebe. Die Gründe sind jedoch vielschichtig: So ist der Anteil der syrischen Staatsangehörigen mit 1,2 Prozent in Vorarlberg zwar deutlich niedriger als in Wien, aber gut zwei Mal größer als in den übrigen Bundesländern; und entsprechend größer sind die Hilfen im äußersten Westen nicht.

Schaut man sich die Zahlen für die Bezirke von Boden- bis zum Neusiedlersee an, wird die Konzentration syrischer Staatsangehöriger auf wenige Orte noch viel deutlicher: Mit dem burgenländischen Rust (Stadt) gibt es sogar einen Bezirk, in dem zuletzt keiner lebe. In Hermagor (Kärnten), Tamsweg (Salzburg) Jennersdorf (Burgenland) und Feldkirchen (Kärnten) waren es fünf bis 21 oder maximal 0,1 Prozent der Gesamtbevölkerung.

In Wien-Favoriten, wo die integrationspolitischen Herausforderungen riesig sind, wie etwa der nach dem Bezirk benannte Film über eine Volksschullehrerin und die ihr anvertrauten Kinder dokumentiert, sind es allein über 13.000 oder 5,9 Prozent der Bevölkerung. Absolut sind das so viele wie in keinem Bundesland außerhalb der Stadt – bzw. mehr als doppelt so viele wie in ganz Niederösterreich (rund 6200), ja sogar mehr als im Burgenland, in Kärnten, Salzburg und Vorarlberg zusammen (rund 12.700).

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