ZAHLEN ZUM TAG. Ein WIFO-Index liefert aufschlussreiche Informationen zu den Lebensumständen – zum Beispiel in Wiener Bezirken.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO hat einen Index entwickelt, der für alle österreichischen Gemeinden eine Information über die materiellen Lebensumstände der Bevölkerung liefern soll. Am höchsten sind die Werte im Umland von Städten, also sogenannten Speckgürteln.
In den Städten ist das Niveau – für den Durchschnitt der Bevölkerung – grundsätzlich niedriger und gibt es in Wien zum Beispiel erhebliche Unterschiede nach Bezirken. Für Neubau wird hier der höchste, für Favoriten der niedrigste Wert ausgewiesen.
Der Indexwert reicht bis zehn. Dabei gilt: Je höher, desto besser. Der Gesamtwert setzt sich zusammen aus Daten zur Bevölkerungsstruktur (Anteil Jüngerer), dem Bildungsstand nach formalen Kriterien, der Erwerbsintegration (Anteil Erwerbstätiger) und der Kaufkraft.
In Neubau beträgt der Gesamtwert 7,1, gefolgt von der Inneren Stadt und Währing mit jeweils 6,8 sowie Hietzing, der Josefstadt und dem Alsergrund mit jeweils 6,7. Auf der anderen Seite erreicht Meidling einen Wert von 5,0, kommen Simmering und Rudolfsheim-Fünfhaus auf 4,9 und 4,8 sowie die Brigittenau und Favoriten auf jeweils 4,4. Weitere Nachkommastellen zeigen erst, dass der Wert in Favoriten am niedrigsten ist.
Das ist hier für einen Vergleich relevant. Nämlich von Neubau und eben Favoriten: Was macht den Unterschied? Antwort: Ganz besonders die Bildung.
In Bezug auf die Bevölkerungsstruktur erreichen die beiden Bezirke ähnliche Indexwerte. In Bezug auf die Erwerbsintegration ist der Unterschied (mit 6,0 für Neubau und 4,3 für Favoriten) groß, in Bezug auf die Kaufkraft größer (mit 5,1 bzw. 3,2). Am größten ist er aber in Bezug auf die Bildungsstruktur: Neubau liegt hier bei 9,7, Favoriten bei 3,3 – was Einfluss auf Chancen und Entwicklungen bzw. die zuvor genannten Unterschiede (Erwerbsintegration, Kaufkraft) hat.