Voll die Krise

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ZAHLEN ZUM TAG. Seit die Bereitschaft der Menschen in Österreich, größere Anschaffungen zu tätigen, erfasst wird, ist sie noch nie so anhaltend niedrig gewesen wie heute.

Damit es wirtschaftlich gut läuft, ist es notwendig, dass genügend Menschen bereit sind, Geld auszugeben; was wiederum voraussetzt, dass sie passable Entwicklungen wahrnehmen und zuversichtlich in die Zukunft blicken. Tun sie das nicht, kommt es zum Beispiel zu sogenanntem „Krisensparen“: Es werden sozusagen Notgroschen gebildet.

Das ist seit geraumer Zeit verstärkt der Fall. Und es steht eben auch vor dem Hintergrund, dass sehr viele Menschen extrem vorsichtig geworden sind beim Geldausgeben. Das zeigt die Entwicklung des Verbrauchervertrauens. Im Auftrag der Europäischen Kommission läuft monatlich eine Befragung dazu. Eine Frage lautet: „Glauben Sie, dass es in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftslage derzeit günstig ist, größere Anschaffungen (Möbel, elektrische/elektronische Geräte usw.) zu tätigen?“

Seit Oktober 1996 liegen Daten für Österreich vor. Ergebnis: Nie wurden die Voraussetzungen als so ungünstig eingeschätzt wie derzeit. Was heißt „derzeit“? Seit zwei Jahren ist das der Fall und der Saldowert, der sich aus den Antworten ergibt, ist nach wie vor im klar negativen Bereich. Siehe Grafik.

Ähnlich verhält es sich in Bezug auf eine weitere Fragestellung: „Wollen Sie in den kommenden 12 Monaten für größere Anschaffungen Möbel, elektrische/elektronische Geräte usw.) mehr oder weniger ausgeben als in den letzten 12 Monaten?“ Auch hier ist die Bereitschaft im Frühjahr 2022 eingebrochen und seither nur geringfügig gestiegen.

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