ZAHLEN ZUM TAG. Weniger Österreicher als noch 2011 sind der Meinung, dass ein Wachstum nötig ist, „damit es uns gut geht“.
Viel bessere Umfragen als der Mikrozensus der Statistik Austria gibt es nicht; 21.000 Haushalte sind daran beteiligt. So viel vorweg, um allfällige Zweifel an Ergebnissen zu reduzieren, die soeben im Zusammenhang mit einer Erhebung zu den Umweltbedingungen veröffentlicht worden sind. Nur noch eine Minderheit der Österreicher ist demnach der Überzeugung, dass die Wirtschaft wachsen muss, „damit es uns gut geht“.
So lautete die Fragestellung: Bei der Erhebung, die in der zweiten Jahreshälfte 2015 durchgeführt wurde, antworteten nur noch 49,9 Prozent mit „ja“. Fast so viele (47,6 Prozent) sagten „nein“; ihrer Ansicht nach ist kein Wachstum nötig. Bemerkenswert sind Unterschiede nach Bundesländern: In Ostösterreich glaubt man eher, dass ein Wachstum erforderlich ist als im Westen.
Interessant ist außerdem, dass es eine Veränderung gegenüber 2011 gibt. Damals waren deutlich mehr Österreicher der Meinung, dass es ein Wirtschaftswachstum braucht (56,4 Prozent). Eine mögliche Erklärung: Menschen, denen es nicht so gut geht, dürften das eher glauben. Bei Personen, die über einen Pflichtschulabschluss nicht hinausgekommen sind und Arbeitslosen handelt es sich jedenfalls nach wie vor um mehr als 50 Prozent. Bei Uni-Absolventen ist es dagegen zum Beispiel nur noch ein Drittel. Und wenn man nun bedenkt, dass 2011 die Wirtschaftskrise noch mehr Menschen größere Probleme bereitet hat als heute, erklärt das unter Umständen die Veränderung.