ZAHLEN ZUM TAG. Gemessen an der Bevölkerung hat sich die Rate in den vergangenen Jahrzehnten gedrittelt. Allerdings: Bei den Opfern nach Geschlecht haben sich die Verhältnisse gedreht.
Die subjektive Wahrnehmung mag eine andere sein; vor allem wenn sie auf der Berichterstattung von Boulevardmedien beruht. Es ist jedoch so: In Österreich gibt es viel weniger Morde als in den 1970er und 1980er Jahren. Die Mordopferrate hat sich gedrittelt.
In den 1970er Jahren gab es im Durchschnitt etwas mehr als 100 Mordopfer pro Jahr, wie der Todesursachenstatistik der Statistik Austria zu entnehmen ist. In den vergangenen zehn Jahren handelte es sich um 45. Auffallend: Bei Männern ist es zu einem wesentlich stärkeren Rückgang gekommen als bei Frauen. Die Verhältnisse haben sich sogar gedreht: Gab es ursprünglich in den meisten Jahren meist mehr männliche Opfer, so sind es heute mehr weibliche. Das deutet auf eine Verschiebung hin: Relativ weniger Raubmorde etwa, aber mehr Femizide.
Die Mordopferrate (Anzahl pro 100.000 Einwohner) belief sich 1982 auf 1,5 und im vergangenen Jahr auf 0,5. Sie hat sich damit gedrittelt. Bei Männern ist sie von 1,8 auf 0,5, bei Frauen von 1,4 auf 0,6 gesunken.

