ZAHLEN ZUM TAG. Schätzung der Universität Linz: Wissenschaftlern ist nur eine Annäherung an die wahren Verhältnisse möglich.
Die reichsten 62 Menschen besitzen so viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung, berichtet die Hilfsorganisation Oxfam. Wie nahe das der Realität kommt, ist jedoch schwer zu sagen. Zur Vermögensverteilung gibt es nämlich selbst in einem Industrieland wie Österreich nur mehr oder weniger seriöse Schätzungen.
Wissenschaftler haben es auch hierzulande schwer. Im Auftrag der Europäischen Zentralbank hat beispielsweise die Nationalbank in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut IFES versucht, die Vermögensverhältnisse darzustellen. Amtliche Daten gibt es aufgrund der fehlenden Vermögensbesteuerung nicht. Also haben die Forscher eine Umfrage durchgeführt. Womit wiederum ein Problem verbunden ist: Nachdem die Zahl der Superreichen sehr, sehr niedrig ist, ist es schier unmöglich, ihre Besitztümer repräsentativ zu erfassen. Volkswirte der Kepler Universität Linz haben im Juli 2013 eine Annäherung dazu gewagt.
Das Ergebnis haben sie unter dem Titel „Reichtum im Wandel“ publiziert: Das reichste Prozent der Österreicher besitzt 469 Milliarden Euro. Das entspricht 37 Prozent des Gesamtvermögens. Die reichsten fünf Prozent kommen bereits auf 57,8 Prozent. Die ärmsten 50 Prozent verfügen auf der anderen Seite wiederum nur über 2,2 Prozent des Vermögens.
> Zum Bericht „Reichtum im Wandel“, veröffentlicht von der Arbeiterkammer