ZAHLEN ZUM TAG. In der zweiten Juli-Hälfte gab es in Österreich eine deutliche Übersterblichkeit. Die Pandemie ist bei weitem nicht die einzige Erklärung dafür.
In der 29. und 30. Kalenderwoche, also von 18. bis 31. Juli, gab es in Österreich 3536 Sterbefälle. Das ist vorläufigen Angaben der Statistik Austria zu entnehmen. Dort sieht man auch einen Zusammenhang mit der Hitze.
Nicht nur Infektionswellen können zu einer Übersterblichkeit führen, sondern auch Hitzewellen. Sie setzen besonders Menschen zu, die bereits geschwächt sind. Der Juli 2022 war laut „Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik“ (ZAMG) einer der wärmsten Julis der Messgeschichte. Die Durchschnittstemperatur lag um 1,4 Grad über dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Auch in den Nächten blieben die Verhältnisse bisweilen extrem. Bei der Wetterstation Uni Graz wurde von 25. auf 26. Juli mit nie weniger als 23,3 Grad ein neuer Höchstwert verzeichnet.
Mit den 3536 Sterbefällen erfasste Statistik Austria in den eingangs erwähnten Kalenderwochen in der zweiten Juli-Hälfte außerordentlich viele: In der Vergangenheit waren es im Vergleichszeitraum in der Regel keine 3000, 2016 und 2017 sogar weniger als 2900.
Nur ein Teil davon ist auf die Pandemie zurückzuführen: Laut staatlicher Gesundheitsagentur AGES wurden von 18. bis 31. Juli 2022 185 Corona-Todesfälle bestätigt. Das legt den Schluss nahe, dass die Hitze in dieser Zeit eher noch schwerwiegendere Folgen hatte.
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