ZAHLEN ZUM TAG. Beruflich und einkommensmäßig sind Frauen in Österreich wesentlich stärker benachteiligt als in der gesamten EU.
Zum Internationalen Frauentag am 8. März hat Statistik Austria vielsagende Eurostat-Daten zusammengefasst. Ergebnis: Beruflich und einkommensmäßig sind Frauen in Österreich wesentlich stärker benachteiligt als in der gesamten EU.
Erfreulich wirkt zunächst, dass in Österreich überdurchschnittlich viele Frauen erwerbstätig sind. In der gesamten EU belief sich die Quote 2022 auf 64,9 Prozent, hierzulande betrug sie 70 Prozent. Allerdings: Von der Tendenz hier ist sie nur leicht steigend. Und: Sie könnte noch höher sein. Bei Männern lag sie vor zwei Jahren immerhin bei 78 Prozent.
Abgesehen davon schaut es im gesamteuropäischen Vergleich übel aus: Der „Gender Pay Gap“, also der Einkommensunterschied nach Geschlecht auf Basis des durchschnittlichen Bruttostundenlohnes, ist in Österreich am zweithöchsten (nach Estland). Er beträgt 18,5 Prozent, also beinahe ein Fünftel. In der gesamten EU liegt er bei gut einem Achtel (12,7 Prozent).
In Österreich sind im Übrigen sehr viele und noch dazu immer mehr Frauen nur Teilzeit beschäftigt, womit sie auch entsprechend weniger verdienen und letzten Endes auch weniger Pension bekommen. 2022 belief sich die Teilzeitquote hierzulande erstmals auf mehr als die Hälfte bzw. 50,7 Prozent. Tendenz steigend.
In der gesamten EU ist die Teilzeitquote mit rund 30 Prozent nicht nur deutlich niedriger, sondern leicht sinkend.