Sturm vor der Ruhe

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BERICHT. Problem bei einem angekündigten Lockdown: Unmittelbar davor kosten sehr viele Menschen „letzte“ Freiheiten noch einmal ordentlich aus.

Es wird sich wohl kaum vermeiden lassen, dass zwischen Ankündigung und Inkrafttreten eines Lockdowns eine gewisse Zeit verstreicht, in der Dinge passieren, die man eigentlich vermeiden möchte: Dass sehr viele Leute zum Beispiel noch schnell Geschäfte stürmen, die dann zusperren müssen; oder umgekehrt, dass Geschäfte, die vor Umsatzeinbußen stehen, mit besonderen Angeboten um Kundschaft werben. So oder so kommt es zu Kontakten und damit vielleicht auch Infektionen.

Dieser Effekt könnte als „Sturm vor der Ruhe“ bezeichnet werden. Gegeben hat es ihn schon vor Beginn des leichten Lockdowns am 3. November. Gemessen wurde er von Google bzw. über Standortdaten.

Laut „Google Mobility Report“ sind die Österreicher seit Beginn des Lockdowns mehr zu Hause. Und zwar um elf Prozent gegenüber Vor-Corona-Zeiten. Umgekehrt sind sie um knapp 45 bis 50 Prozent weniger unterwegs im Bereich „Einzelhandel und Freizeit“. Dazu zählen Einkaufszentren, Cafés, Restaurants und Museen, nicht aber Supermärkte. Der Rückgang ist so gesehen ein erzwungener: Die meisten dieser Einrichtungen sind ja geschlossen.

Unmittelbar vor Beginn des Lockdowns, also am 2. November, waren diese Einrichtungen noch einmal gut besucht: Gegenüber Vor-Corona-Zeiten belief sich der Rückgang „nur“ 17 Prozent. Ende Oktober war er meist größer gewesen und hatte etwa von Donnerstag, 28. Oktober, bis einschließlich Samstag, 30. Oktober, 23 bis 24 Prozent betragen (siehe Grafik).

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