Schweizer Argumente für die Maskenpflicht

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BERICHT. Eidgenössischer Expertenrat sieht wirkungsvollen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie.

Natürlich muss man eine staatlich verordnete Maskenpflicht kritisch sehen. Wie auf diesem Blog schon einmal ausgeführt, handelt es sich auch um eine Art Maulkorb: Maskenträger führen eher keine größeren Diskussionen miteinander, sie sind eher kurz angebunden – wegen der diesbezüglich störenden Maske eben.

Die Schweiz hat es im Frühjahr zwei Mal heftiger getroffen als Österreich (bisher 33.991 bestätigte Infektionen und 1688 Todesfälle), mit einer Maskenpflicht waren die Eidgenossen jedoch viel zögerlicher. Für öffentliche Verkehrsmittel wurde sie erst Anfang Juli eingeführt.

Die Expertenrat des Bundesrates, also der Regierung, drängt darauf, überhaupt eine allgemeine Maskenpflicht einzuführen, „sobald der Mindestabstand zwischen Personen nicht eingehalten werden kann und die Kontaktverfolgung nicht gewährleistet ist“.

Wobei diese Empfehlung von der „Swiss National COVID-19 Science Task Force“ immerhin begründet wird und die Argumente auch veröffentlicht werden – eine Transparenz, wie sie in Österreich nicht bekannt ist.

Das Tragen einer Maske schütze andere, so die Task Force: „Die Maske hält die mikroskopischen Tröpfchen zurück, die eine gesunde oder kranke Person ausatmet. Sie schweben in der Luft und können andere Personen infizieren, insbesondere in schlecht durchlüfteten Innenräumen. Selbst wenn die Masken nur einen kleinen Teil dieser Tröpfchen abhalten sollten, dürfte sich das auf die Epidemie ganz wesentlich auswirken. Insbesondere würde es die Übertragung durch asymptomatische Personen (z. B. ohne Husten) verringern, auf die, gemäss Schätzungen, heute etwa die Hälfte aller Infektionen zurückgeht.“

Außerdem schütze eine Maske auch diejenigen, die sie tragen: „Gemäss einer auf Grundlage von 44 wissenschaftlichen Publikationen durchgeführten Metaanalyse, die im Juni 2020 in der medizinischen Fachzeitschrift «The Lancet» erschienen ist, verringern sie das Infektionsrisiko um etwa ein Drittel. Anzumerken ist zudem, dass bisher keine Studie negative Auswirkungen des Maskentragens nachgewiesen hat, wie etwa, dass es dazu führen könnte, andere Hygienemassnahmen zu missachten.“

Im Übrigen sieht die Task Force ein Problem bei der Freiwilligkeit: Wenn sich Einzelne in der Minderheit sehen, falle es ihnen schwer, sich zu überwinden: „Die Maskenpflicht löst dieses Problem.“

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