ZAHLEN ZUM TAG. Auf einen schnellen Anstieg der Infektionszahlen muss kein schneller, anhaltender Rückgang folgen. Das zeigen Prognosen sowie die Entwicklungen in Großbritannien.
In bisherigen Infektionswellen der Corona-Pandemie sind die Zahlen schnell gestiegen und ebenso schnell gesunken. Diesmal sind sie noch schneller gestiegen, was jedoch folgen könnte, ist ernüchternd: Omikron könnte überwintern.
Für Österreich schaut das Prognosekonsortium des Gesundheitsministeriums in Bezug auf Infektionszahlen immer nur eine Woche voraus. Zuletzt hieß es, dass ein Höhepunkt noch nicht erreicht sei. Für Deutschland und die Schweiz hat ein Forschungsteam versucht, mögliche Entwicklungen für einen längeren Zeitraum abzuschätzen. Die Ergebnisse sind hier auf der Website der eidgenössischen Forschungsanstalt Empa zusammengefasst. Harald Renz von der beteiligten Universität Marburg erwartet einen Höhepunkt für „etwa Ende Februar bis Mitte März“ in Deutschland. In der Schweiz könnte es etwas früher dazu kommen.
„All unsere Szenarien gehen implizit davon aus, dass in den nächsten Wochen weiterhin Maßnahmen aufrechterhalten bzw. ergriffen werden, um die Verbreitung des Virus einzudämmen“, betont Empa-Abteilungsleiter Ivan Lunati. Die gute Nachricht: Das Gesundheitssystem werde wohl nicht an die Grenzen gelangen.
Dass sich die gegenwärtige Welle hartnäckig halten kann, zeigen auch bisherige Entwicklungen (siehe Grafik): In der Schweiz hatte man bereits Mitte Jänner geglaubt, eine Spitze erreicht zu haben. Dann ging die Kurve noch weiter nach oben. In Großbritannien ging die Kurve, die das Infektionsgeschehen abbildet, in der ersten Jänner-Hälfte steil nach unten. Seit etwa zwei Wochen ist sie auf relativ hohem Niveau stabil. Die Auslastung der Spitäler ging jedoch weiter zurück.
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