ZAHLEN ZUM TAG. Im Lebensmittelhandel ist der Markt hierzulande ohnehin schon extrem konzentriert. Das wird sich jetzt auch noch verstärken.
Dafür, dass Lebensmittelpreise in Österreich höher sind als zum Beispiel in Deutschland, gibt es viele Gründe: Es dürfte nicht nur mit dem „Österreich-Aufschlag“ zu tun haben, wie Teile der Politik vermitteln. Es ist auch so, dass hierzulande die Mehrwertsteuer etwas höher ist. Außerdem gibt es weniger Wettbewerb, ist die Marktkonzentration größer – und das kann ebenfalls zu etwas höheren Preisen beitragen.
Im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel entfallen auf die beiden größten Teilnehmer – die Spar- und die Rewe-Gruppe – insgesamt zwei Drittel des Marktes. 2022 handelte es sich um exakt 66 Prozent. Nimmt man Hofer und Lidl dazu, sind 91 Prozent des Marktes besetzt, bleiben nur neun Prozent für übrige Teilnehmer.
Ein solcher ist Unimarkt. Zum Händler gehören – vor allem in Oberösterreich, der Steiermark und dem Burgenland – immerhin 91 Geschäfte. Er sperrt nun jedoch zu, hat über 600 Beschäftigte beim AMS angemeldet und will die Standorte an Mitbewerber abgeben. Bei einzelnen ist das bereits passiert. Aus den Geschäften im niederösterreichischen Lunz und Göstling sind in den vergangenen Monaten Spar-Märkte geworden.
In Deutschland herrscht etwas mehr Wettbewerb: Die beiden größten Teilnehmer – die Edeka- und die Rewe-Gruppe – kommen zusammen auf 47 Prozent Marktanteil. Es folgen die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) sowie die Aldi-Gruppe mit insgesamt 19 Prozent.
In Summe entfallen auf die Top 4 im Nachbarland also 76 Prozent. Sodass für den Rest nicht gar nur neun Prozent wie in Österreich bleiben, sondern 24 Prozent. Wobei sich die Angaben ebenfalls auf das Jahr 2022 beziehen.