BERICHT. Viele Menschen sind in Österreich eher mit diskriminierenden Einstellungen konfrontiert als im Durchschnitt aller EU-Staaten.
dieSubstanz.at hat jüngst schon auf ein Ergebnis einer Eurobarometer-Befragung zum Thema Diskriminierung hingewiesen: Hierzulande wäre 42 Prozent unwohl oder nur mäßig wohl, wenn eine lesbische, homosexuelle oder bisexuelle Person ins höchste Amt des Staates gewählt werden würde. Das sind wesentlich mehr als im Durchschnitt der EU-Mitgliedsländer, also der „EU-27“. Hier handelt es sich um 29 Prozent. Nicht besser wäre es bei einer Person, die eine andere ethnische Herkunft hätte als die Mehrheit der Gesellschaft (41 Prozent) oder eine andere Hautfarbe (42 Prozent).
Es gibt weitere Befragungsergebnisse, die an eine Aussage von Herbert Kickl beim freiheitlichen Neujahrstreffen erinnern. Nicht nur das Fahren mit Diesel oder Benzin sowie das Fleischessen hat er dort als normal dargestellt, sondern auch Brauchtum sowie eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und Kindern. Wobei er hinzufügte, dass heute schon als rechts gebrandmarkt werde, wer dafür eintrete.
Das Problem ist Ausgrenzendes, das hier mitschwingen kann. Es sitzt in Österreich besonders tief. Wer als „anders“ wahrgenommen wird, bekommt es eher zu spüren als in vielen anderen Staaten. Auf die Frage, was sie bei einer bestimmten Partnerwahl ihres Kindes fühlen würden, erklärten hierzulande zum Beispiel „unwohl“ oder nur „mäßig wohl“: 61 Prozent bei einer Transgender- oder intergeschlechtlichen Person. 55 Prozent bei einer muslimischen Person. 47 Prozent bei einer schwarzen Person, 43 Prozent bei einer Person mit dem gleichen Geschlecht wie der Sohn oder die Tochter und 34 Prozent bei einer jüdischen Person. Auffallend: Die Werte sind durchwegs größer als im EU-Schnitt. Zum Teil sogar sehr.