ZAHLEN ZUM ZAG. Die Fußball-Nationalmannschaft steht für eine Gesellschaft, die insgesamt offener ist als man vielleicht glauben könnte.
Österreich, ein migrationsfeindliches Land? Schon die Geschichte ist eine Widerspruch dazu und auch die Haltung sehr vieler Menschen ist es. Über 70 Prozent sind zum Beispiel noch immer der Überzeugung, dass man Flüchtlingen helfen muss. Das hat eine Eurobarometer-Erhebung im Frühjahr ergeben. Wobei es bösartig wäre, ihnen zu unterstellen, dass sie quasi der ganzen Welt helfen wollten, dass sie alle, die kommen wollen, reinlassen würden. Durch solche Sätze versuchen Rechtspopulisten „nur“, den Blick auf das, was ist, zu trüben.
Für ein anderes (als dieses rechtspopulistische) Österreich steht die Fußball-Nationalmannschaft: „Nehmen wir alle raus, die Migrationshintergrund haben, da bleibt nicht viel übrig. Wir im Fußball leben Toleranz und Integrität, wir sind die heterogenste Sportart“, sagte Cheftrainer Ralf Rangnick in einem „Standard“-Interview.
Eine Mehrheit der Gesellschaft dürfte diese Überzeugung teilen. 53 Prozent gaben bei der Eurobarometer-Erhebung jedenfalls an, dass Einwanderer einen positiven Beitrag für das Land leisten würden. 40 Prozent widersprachen. Das entspricht ungefähr EU-weiten Werten. Am höchsten ist die Zustimmung zur Aussage in Schweden (87 Prozent), am niedrigsten in Burgarien und Lettland mit jeweils 27 Prozent.