ZAHLEN ZUM TAG. Teuerung ist heute das mit Abstand größte Problem, das die Österreicher sehen. Das hat Folgen.
Welches sind die beiden größten Probleme, denen Österreich gegenübersteht? Rund 1000 Menschen wird diese Frage bei Eurobarometer-Erhebungen halbjährlich gestellt. Am häufigsten genannt wurde vor fünf Jahren „Klimawandel“ (22 Prozent), gefolgt von „Einwanderung“ (20 Prozent).
Seither ist viel passiert. Heuer im Herbst steht nicht nur ein anderes Problem an der Spitze, mit 37 Prozent der Nennungen ist das im Falle von „Teuerung“ auch wesentlich deutlicher der Fall. Das unterstreicht, wie massiv sie wahrgenommen wird. An zweiter Stellte seht die „Wirtschaftslage“ (22 Prozent).
„Klimawandel“ ist zurückgestuft worden. Darauf entfallen nur noch 16 Prozent der Nennungen, um ein Drittel weniger als vor fünf Jahren also. Das ist einerseits logisch, weil eben nur zwei Probleme als die größten genannt werden können. Anderseits aber steht es möglicherweise auch für eine Verdrängung, die erfolgt, weil es vielen schwer fällt, sich mit all den Herausforderungen der Zeit auseinanderzusetzen. Was im schlimmsten Fall dazu führt, dass weniger Klimaschutz betrieben wird.
Vielleicht verdeutlicht die Entwicklung im Übrigen einen Teil der Schwierigkeiten, die die Grünen haben: 2019, als „Klimawandel“ ganz oben stand, schafften sie es in Regierungsverhandlungen mit der ÖVP und schließlich in die Bundesregierung. Zuletzt wollte die Volkspartei immer weniger von ihnen und ihrem Thema wissen, wurde es auch schwieriger für sie, damit bei Wählerinnen und Wählern zu punkten.