ZAHLEN ZUM TAG. Vor allem Burgenländer haben ein Problem: Kein einziger Kindergarten ist zwölf oder mehr Stunden geöffnet.
Das Problem ist alt – und könnte sich nun verschärfen: Kinder und eine Vollzeitbeschäftigung waren in Österreich schon immer schwer zu vereinbaren. Bei 12-Stunden-Arbeitstagen, die nun aufgrund der Flexibilisierung noch eher möglich werden sollen, wird dies zumindest außerhalb Wiens schier unmöglich. Grund: Kaum ein Kindergarten steht so lange zur Verfügung.
Laut Statistik Austria gab es in Österreich im vergangenen Jahr 4570 Kindergräten. Gerade einmal 360 hatten zwölf oder mehr Stunden geöffnet. Das entspricht einem Anteil von 7,9 Prozent. Der Großteil dieser „Langzeitkindergräten“ war jedoch in Wien angesiedelt – 312 der insgesamt 360 nämlich. In der Bundeshauptstadt betrug der Anteil damit immerhin 41,7 Prozent.
Das ist pikant: Einzig im politisch SPÖ-dominierten Wien lässt sich Familie und Vollzeiterwerb einigermaßen vereinbaren. Abgesehen davon sticht nur noch Salzburg heraus, wo zumindest 17 der 229 Kindergräten ausreichend lange geöffnet sind (7,4 Prozent). Kärnten folgt mit sieben von 223 (3,1 Prozent). Überall sonst sind die Anteile vernachlässigbar bis nicht vorhanden: Im großen Niederösterreich gibt es nur drei, in Tirol und Tirol und Vorarlberg einen, im Burgenland gar keinen entsprechenden Kindergarten.
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