ZAHLEN ZUM TAG. An der EU allein liegt’s nicht: Andere Mitgliedsländer haben schon viel mehr Erstimpfungen verabreicht.
Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC verfolgt den Corona-Impffortschritt. Auffallend: Bei den Mitgliedsländern der EU gibt es sehr große Fortschritte. An einem Versagen der Union allein kann es demnach nicht liegen, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung suggeriert.
ECDC weist der Anteil der ab 18-Jährigen aus, die jeweils zumindest eine Erstimpfung erhalten haben. An der Spitze liegt am 2. März das kleine Malta mit einem Zehntel. Gefolgt von Dänemark mit 8,8 Prozent. Von dort hat Kurz die Aussage, dass es irgendwann „voll“ läuft – wie bei einer Ketchup-Flasche, aus der zunächst nichts und dann ein ganzer Schwall kommt. Die Dänen wissen das eher als die Österreicher. Hierzulande beträgt der Anteil 5,8 Prozent. Das ist ein sehr durchschnittlicher Wert.
Höher ist er unter anderem in den Niederlanden, in Polen, in Portugal und in Griechenland. Niedriger in Spanien und in Deutschland. Mit 2,8 Prozent ganz hinten liegt Lettland.
Der Anteil der Erstimpfungen kann naturgemäß auch abhängig von der Impfstrategie bzw. davon sein, wie viele Dosen jeweils auch für Zweitimpfungen verwendet werden. Andererseits: Laut Dashboard des Gesundheitsministerium gab es in Österreich bisher rund 670.000 Impfungen. Ins Land geliefert worden sind aber knapp 900.000. Mehr als 200.000 warten demnach auf ihre Verwendung.
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